Rückschau Trust Matters
Trust Matters: Wie Vertrauen zu Leistung, Verbindung und Entwicklung führt
Einblicke aus dem EO Munich Workshop zur Vertrauenskultur & psychologischer Sicherheit
Wie entsteht echte Vertrauenskultur – und was bedeutet sie für unternehmerische Realität?
Beim exklusiven Workshop „Trust Matters“ am 15.09. mit The School of Life Berlin haben EO Munich Member das Thema auf einer tieferen Ebene erkundet: nicht als Buzzword, sondern als Basis für nachhaltiges Wachstum – individuell wie im Team.
Denn Vertrauen ist mehr als ein Gefühl: Es ist eine Haltung, ein Risiko – und eine Entscheidung. Eine Entscheidung, sich verletzlich zu zeigen, Kontrolle abzugeben und Räume für Entwicklung zu öffnen. Gerade für Unternehmer:innen, die täglich unter Unsicherheit handeln, kann eine starke Vertrauenskultur die Grundlage für Innovation, Führungsstärke und Krisenfestigkeit sein.
🔍 Die vier Räume der Organisation – wo Vertrauen (oder Spannung) entsteht
Beziehungsraum – zwischenmenschliche Ebene & Teamdynamik
Individueller Raum – innere Haltung, Selbstreflexion & Entwicklung
Operativer Raum – Aufgaben, Rollen & Zusammenarbeit
Steuerungsraum – Struktur, Prozesse & Führung
Spannungen, die in einem dieser Räume entstehen, wirken oft in andere Räume hinein. Wer nicht weiß, wo eine Spannung entsteht, sucht oft am falschen Ort nach Lösungen – und verliert Vertrauen. Ziel ist daher, Spannungen früh zu erkennen, sie im richtigen Raum anzusprechen und passende Formate für ihre Bearbeitung zu finden.
🛡 Psychologische Sicherheit – das Fundament für mutige Teams
Psychologische Sicherheit beschreibt die Überzeugung, dass man im Team ohne Angst vor Abwertung oder Bestrafung sprechen kann – über Zweifel, Fehler, Ideen oder Kritik.
Sie ist das, was aus einer Gruppe ein echtes Team macht.
9 Wege, um psychologische Sicherheit zu fördern:
Vertrauen kultivieren & Verletzlichkeit vorleben
Aktives, wertfreies Zuhören
Auf Lösungen statt Schuld fokussieren
Fehler als normal anerkennen
Alle Stimmen einbeziehen
Offenheit signalisieren
Sorgen Raum geben
Regelmäßig einchecken
Risiken & Lernbereitschaft würdigen
Diese Punkte wurden nicht nur diskutiert – sie wurden gelebt, im Rahmen des Workshops und in vielen persönlichen Momenten der Teilnehmenden.
💬 Deep Talk statt Small Talk – Verbindung durch Verletzlichkeit
Ein weiteres Highlight war die bewusste Auseinandersetzung mit dem Unterschied zwischen dem Oberflächen-Ich (Was haben wir gemacht?) und dem Tiefen-Ich (Was bewegt uns wirklich?).
Erst wenn wir unser Tiefen-Ich zeigen – etwa indem wir über Ängste, Wünsche oder Unsicherheiten sprechen – entstehen echte Verbindungen. Genau diese Verbindung ist die Grundlage für Vertrauen.
In praktischen Übungen wurde erlebbar, wie wohltuend und stärkend es sein kann, sich im richtigen Rahmen zu öffnen – gerade unter Unternehmer:innen, die oft mit hoher Eigenverantwortung, aber auch Isolation agieren.
🔁 Kontrolle vs. Vertrauen – ein unternehmerisches Paradox
Auch die Rolle von Kontrolle wurde differenziert betrachtet:
Kontrolle, die aus Misstrauen entsteht, schwächt Motivation, Leistung und Verbindung.
Kontrolle, die als Interesse und Feedback wahrgenommen wird, kann hingegen Vertrauen sogar stärken. Der Unterschied liegt in der Haltung – und in der Kommunikation.
✨ Fazit: Vertrauen ist eine Entscheidung – und eine Investition
Der Workshop hat nicht nur Impulse geliefert, sondern Räume geöffnet. Für ehrlichen Austausch. Für Reflexion. Für neue Perspektiven auf Führung, Verbindung und Unternehmenskultur.
In einer Welt voller Unsicherheit ist Vertrauen nicht naiv – sondern strategisch klug. Es ist die Grundlage für Zusammenarbeit, Innovationskraft und High Performance Teams.
Danke an alle Teilnehmenden für eure Offenheit, Energie und Bereitschaft, auch unbequeme Fragen zu stellen.