Member Story: Philipp Hartmann – auf der Welle zum Erfolg

Philipp Hartmann ist ein Unternehmer mit vielen Facetten. Seit 2021 ist der Münchener, der mit seinem Produktionshaus „the factory“ hochvolumige digitale Werbeassets für alle Geräte, Technologien und Märkte auf der ganzen Welt schafft, Mitglied bei EO Munich. Zuvor lebte der fünffache Vater zwei Jahrzehnte lang in Südafrika, wo er erfolgreich die digitale Kreativagentur „GSDH“ betrieb und später „the factory“ gründete. Philipp war so schon im Jahr 2002 – lange vor der Corona-Pandemie und dem neuen Standard „Homeoffice“ – einer der Vorreiter für „Remote“-Arbeit und New Work. Entfacht wurden Philipps Entdeckungslust und der Mut, neue Wege zu gehen, durch seine Leidenschaft fürs Surfen.

Während meines Studiums zum Multimedia-Producer habe ich ein Auslandssemester in Sydney gemacht und dort das Surfen für mich entdeckt“, erzählt Philipp. Zusammen mit einem Kommilitonen, der später sein Geschäftspartner wurde, verbrachte er eine unvergessliche Zeit in Australien. Zurück in Deutschland packte beide erneut das Fernweh. „Nach dem Studium wollten wir unbedingt irgendwohin, wo man surfen kann, und so kamen wir auf Südafrika“, sagt Philipp.

Entkopplung als roter Faden

2001, nach ihrem Studium in Australien, gründeten Philipp und Steven Mewissen (EO Cape Town) eine Agentur in der Garage von Philipps Eltern. Ein Jahr später gingen sie dann nach Kapstadt, um dort die erste Kreativagentur aufzubauen, die auch schon damals Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz von Kapstadt aus bediente. In Kapstadt angekommen und um ihren „sehr überschaubaren“ Kundenstamm aus dem Garagenjahr auszubauen, suchten sich Philipp und sein Partner verschiedene Agenturen in Deutschland, für die sie Aufträge annahmen, die sie aus Südafrika abarbeiteten. „Irgendwann hat es Klick gemacht: Wir müssen ja gar nicht in Deutschland vor Ort sein, um für deutsche Auftraggeber zu arbeiten“, sagt Philipp über die Zeit, in der er anfing, remote zu arbeiten – erst für DACH-Agenturen, die ihn beauftragen, später auf eigene Faust für Direktkunden wie den FC Bayern, Philips Healthcare oder die Brauerei Weihenstephan.

Weg vom Bauchladen, hin zur Nische

Unsere Kunden sind abhängig davon, dass ihre Online-Kampagnen funktionieren, da sie ihr Geschäft über den digitalen Kanal online und mobil generieren. Meistens wollen diese Kunden ihren Abverkauf erhöhen und ihre Zeit zurückgewinnen in der komplizierten Ausproduktion von digitalen Werbemitteln. Dass „the factory“ durch den Standort Kapstadt dabei preislich absolut unschlagbar ist, stört die Kunden natürlich auch nicht.

Die Idee der Entkopplung übertrugen Philipp und sein Geschäftspartner später auch auf das Konzept der Dienstleistungen der Agentur: Wenn Wohn- und Arbeitsort nicht zusammenhängen müssen, wieso sollte das bei Arbeitsprozessen anders sein? „Viele Agenturen bieten eine breite Palette an Leistungen an, verlieren dabei aber die Expertise in den einzelnen Bereichen“, sagt Philipp. Ein leidiges Thema fiel Philipp und seinem Geschäftspartner besonders auf: Banner, Ads und Werbemittel. Diese waren, und sind auch heute noch oft, das Stiefkind der Agenturen. „Viele Agenturen berechnen Kunden sehr viel für die Kreativproduktion von Online-Werbemitteln und übergeben die Banner-Produktionen dann an irgendwelche lustlosen Junioren, ohne dass die Erfolge messbar sind.“

Maßgeschneiderte Banner für messbare Erfolge

Durch die Entkopplung von Kreation und Produktion sollte sich das nun ändern. Mit seinem Unternehmen „the factory“ entwickelten Philipp und sein Geschäftspartner ein Angebot für hoch spezialisierte, nischige Lösungen, die schnell auf saisonale und lokale Anforderungen reagieren können. Philipp und sein Geschäftspartner Steven Mewissen stellten alle anderen Dienstleistungen ein, entwickelten ein eigenes SAAS-Tool zur Verbesserung der Prozesse in der Abwicklung und konzentrierten sich mit ihrem Kreativteam ausschließlich auf die Produktion und Performance digitaler Werbeassets für digitale Brand- und Performance-Kampagnen.

Erfolg durch Optimierung

Die Entkopplung ermöglichte es, das Produktionsvolumen deutlich zu erhöhen und Prozesse zu standardisieren. „Durch die Entkopplung von Kreation und Produktion können wir teilweise bis zu 50 Prozent der bestehenden Produktionskosten einsparen und die Produktionsgeschwindigkeit teilweise verdoppeln“, sagt Philipp. „Viel wichtiger ist aber, dass wir die Kampagneneffektivität durch die Verbesserung der Klickraten von Werbebannern drastisch erhöhen.“ Dies sei wichtig für Kunden, die digitale Kanäle nutzen, um ihr eigenes Geschäft zu machen.

Der Erfolg gibt dem Unternehmen recht. Heute betreut „the factory“ an die 100 Marken und Firmen und produziert monatlich zwischen 5.000 und 10.000 kreative Digital Assets.

Familiäre Herausforderungen als Inspiration

Während des Wandels von einer Agentur zu einem B2B-SAAS-Unternehmen mit einem leistungsstarken Creative-as-a-Service-Angebot veränderte sich auch Philipps Privatleben. Innerhalb von nur 13 Monaten wurde er Vater von fünf Kindern. Als frischer Vater von Zwillingen und Drillingen suchte Philipp nach Austauschmöglichkeiten mit anderen Vätern. Da es zu diesem Zeitpunkt keine zufriedenstellenden Angebote gab, startete er seinen eigenen Podcast „Dadicated“. In der Podcast-Serie spricht Philipp mit anderen Vätern über ihre Rolle und inspiriert Männer in ihrer Vaterrolle.

Wertvoller Austausch

Philipp ist stets in Bewegung. In Kapstadt war er in verschiedenen Start-ups tätig und baute ein starkes Netzwerk auf. Auch hier ist er Mitglied bei EO. Seit 2021 und seiner Rückkehr nach Deutschland ist Philipp zudem Mitglied bei EO Munich und seit 2024 auch Teil des Europe Bridge Chapter. Dieses Jahr hat er das EO Entrepreneurial Master Programme erfolgreich beendet. „EO war für mich als Vater und Unternehmer immer bereichernd. Ich habe dort auf der ganzen Welt Freunde, Mitstreiter und Mentoren gefunden und viel gelernt. Ein Hack zum Wachstum war (und ist), für uns extrem vergünstigte Konditionen für EO Member zu bieten. Das funktioniert gut in der Kombination und oft ist das, was an Verbindungen entsteht, wertvoller als das Geschäft an sich.

Für das Netzwerk hat der Unternehmer einen besonderen Wunsch:

Das EO-Unternehmernetzwerk ist dermaßen mächtig, dass wir das als Hebel für Sustainability nutzen sollten. Unsere fast 20.000 Member und alle Mitarbeitenden weltweit können enorme Veränderungen herbeiführen. Ich finde, wir sollten diesen Einfluss bündeln, hebeln und als Gruppe institutionalisieren innerhalb der EO-Struktur.

Weil Steven und Philipp das Thema wichtig ist, fließt ein Teil der Einnahmen von „the factory“ deshalb regelmäßig in gemeinnützige Projekte – aktuell geben Philipp und sein Unternehmen ein Prozent ihres jährlichen Umsatzes an die „Sea Shepherd Conservation Society“ über „1% for the Planet.“

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